Warum ich bin, wie ich bin
Ich war nie ein besonders einfacher Mensch. Und es ist mir auch nicht wichtig, ob man mich versteht. Ich kann anstrengend sein. Ich habe wenig Geduld mit Dummheit und noch weniger mit Überheblichkeit. Ich halte mich für einen guten Menschen, aber ich weiß auch, dass ich manchmal ein Arschloch bin. Und ich bin lieber ein ehrliches Arschloch als ein feiger Mitläufer. Ich hasse Ungerechtigkeit. Ich hasse es, wenn Macht missbraucht wird. Ich hasse es, wenn sich niemand traut, etwas zu sagen, obwohl alle es sehen. Ich hasse es, wenn die Lauten den Raum bekommen und die Leisen verschwinden.
Ich mag Menschen. Aber nicht, wenn sie in Gruppen auftreten. Wahrheit ist mir wichtig, solange sie nicht als Waffe dient. Ich bin loyal, solange man mich nicht belügt. Fehler kann ich verzeihen, aber keine Heuchelei. Ich glaube daran, dass Menschen sich ändern können. Und dass Haltung wichtiger ist als Meinung. Manchmal muss man unbequem sein, um sich nicht selbst zu verlieren.
Ich war schon vieles: Schüler, Patient, Rebell, Idealist, Außenseiter, Kämpfer, Versöhner. Ich habe gegen Krebs gekämpft und gegen die Dunkelheit in mir selbst. Ich habe viel durchgemacht – aber nie aufgegeben. Und wenn ich falle, dann stehe ich wieder auf. Nicht, weil ich unbesiegbar bin, sondern weil Aufgeben nie eine Option war. Und ich bin immer noch da. Vielleicht nicht besser als andere. Aber ein Stück weiter als früher.
Ich trage bunte Hemden. Nicht, um aufzufallen, sondern weil sie sich für mich wie Zuhause anfühlen. Ich helfe gerne, wenn ich kann – nicht aus Pflicht, sondern weil es mir Frieden gibt. Und wenn ich lache, dann meine ich es. Ich weiß, dass ich nicht alles weiß. Und dass ich oft mehr Fragen habe als Antworten. Aber vielleicht ist das gar nicht so falsch.
Warum ich bin, wie ich bin? Weil ich nicht mehr anders kann.
Ich habe nichts zu beweisen. Und genau das trägt mich.
Alles, was bleibt, reicht.
